
Die neue Single aus dem Album „Die Sterne“ ab heute auf allen Plattformen.
Die neue Single aus dem Album „Die Sterne“ ab heute auf allen Plattformen.
Die erste Songauskopplung aus dem neuen Album „Die Sterne“ heißt „Hey Dealer“, und ist bereits 2017 für das WDR Hörspiel “Zwei Ohne Musik” entstanden – geschrieben und produziert von Frank Spilker (solo), Christoph Kähler – aka Zwanie Jonson – trommelt, Philipp Janzen produziert. Sie ist ab sofort als erste Auskopplung des Albums „Die Sterne” erhältlich.
Wir freuen uns wie Bolle, dass am 28.02.2020 endlich unser 12. Studioalbum namens „Die Sterne“ über[PIAS] Recordings Germany erscheinen wird.
Die erste Songauskopplung heißt „Hey Dealer“, und ist bereits 2017 für das WDR Hörspiel “Zwei Ohne Musik” entstanden – geschrieben und produziert von Frank Spilker (solo), Christoph Kähler – aka Zwanie Jonson – trommelt. Gleichzeitig proben Die Sterne – Spilker, Leich, Wenzel – für die Tour zur eigenen Tribute-Platte “Mach’s Besser.” Neue Stücke entstehen nicht dabei. Etwa Mitte 2018, nach der Tour und einer Theaterproduktion, ist dann klar: da kommt auch nichts mehr.
Doch schon bald darauf kribbelt es Frank Spilker wieder in den Händen. All die Songs, Entwürfe, Texte, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben, sollen in die Tat umgesetzt werden
Anfang 2019 geht es nach Köln ins Dumbo Studio. Gemeinsam mit Philipp Janzen, unter anderem Schlagzeuger bei Von Spar und Urlaub in Polen sowie Produzent von u.a. Steven Malkmus und The Field, entstehen die letzten Vorentwürfe zu dem jetzt vorliegenden, selbstbetitelten Album “Die Sterne.”
Kurz darauf beginnt die eigentliche Produktion, zu der dann neben Janzen auch Dyan Valdes, seit etlichen Jahren Live Keyboarderin bei den Sternen, Phillip Tielsch, Gitarrist und Bassistbei Von Spar, Carsten Erobique Meyer, das Kaiser Quartett und die Düsseldorf Düsterboys zu dem Projekt beigetragen haben.
Das ganze Konzept: weniger Band, mehr Kollaboration.
“Hey Dealer” – hier mit dazugehörigem Video – ist ab sofort als erste Auskopplung des Albums „Die Sterne” erhältlich.
Selbstbetitelt. Der Titel ist ein Statement.
Auch die Longlist der VIA Awards ist ja schließlich bereits die Auszeichnung zu den interessantesten Veröffentlichungen des Jahres zu gehören. Wir halten Sie auf dem Laufenden. (Mach’s Besser)
Eines wird hier direkt deutlich, gleich mit den ersten paar Versen: Die Sterne verfügen über einen Duktus, der gleichzeitig eigene Kunstsprache wie Allgemeinplatz ist. Frank Spilkers Stimme ist in diesem Album exklusiver Sterne-Coversongs abwesend, das liegt in der Natur der Sache, seine Sprache jedoch ist es nicht. Und so scheinen seine Texte jedem der 25 Künstler zu gehören, die sich hier anlässlich des Geburtstags gleicher Ziffer versammelt haben. Das geht gut zusammen, auch weil die Beteiligten einen eigenen, signifikanten Sound entwickeln, der sich flüssig mit den Kompositionen von Spilker und Co. verbindet. Arrangements wie Texte könnten auf »Mach’s Besser« allesamt auch aus den Federkleidern der Interpretierenden stammen. Frank Spilker sagt: „Bei allen Stücken hatte ich das Gefühl, sie seien gleichsam nah und fern der Vorlage.“ Die Songs klingen nicht nach Coverstücken? Ist also etwas schiefgegangen? Was ist denn überhaupt ein gutes Cover? Wenn Francoise Cactus von Stereo Total singt „Ich möchte mich in die Ecke verkriechen“, dann sind das ihre Worte, dann gehört ihr das Stück. Dann ruft das nicht den Gedanken auf: Was für ein schönes Sterne-Cover! Vielmehr: Was für ein schöner Song! Und darum geht es doch, oder? Um die Musik …
Was aber sagt das über die Sterne aus? Dass sie hinter den Coverversionen verschwinden? Wohl kaum. Sie sind ja immer da. »Mach’s Besser« funktioniert vielmehr so: die interpretierenden Künstlerinnen wissen um die Sterne, die aber ja erst in der Nacht am Firmament sichtbar werden – entwickeln ihre Interpretationen jedoch vielmehr im hellen Tageslicht der Sonne. So zeigen sie die Welt unter den Sternen, in all ihren Facetten, bewegen sich aufmerksam in diese hinein. Das ist schön, weil sich trotz einer melancholischen Grundfärbung die Weltgewandtheit in der Musik der Sterne aufzeigt. »Mach’s Besser« erzählt, dass die Musik der Sterne auch in den Klängen und stimmen anderer Menschen funktioniert – die Grenzen zwischen Ursprung und Abbildung lösen sich auf.
Frank Spilker, in all seiner sympathischen Bodenständigkeit, mit den Sternen über seinem Kopf, fasst es viel weniger abstrakt: „Wir haben die Sterne ja eh nie alleine gemacht,“ sagt er, „deshalb ist das auch irgendwie ein Geschenk an unser Umfeld.“ Und das (erweiterte) Umfeld war direkt dabei!
Die angefragten Künstlerinnen, die sich – wollte man denn so bürokratisch werden – in Vorbilder, Weggefährten und Nachkommen der Sterne klassifizieren ließen, sagten allesamt ohne zu zögern zu, suchten sich die Stücke aus dem Sterne-Kosmos selbst aus, die sie interpretieren wollten. Spilker und Band führten nur die Listen, zogen sich in die Redaktion ihres eigenen Œuvres zurück, hörten sich erst die finalen Versionen an. Alles andere wäre die „uninteressantere Variante“ gewesen, so Spilker. Da hat er Recht.
Der Ansatz gewährt Band wie Zuhörern nun die Chance, das viertel Jahrhundert an Werk neu zu entdecken: Waren die Platten der in Hamburg angesiedelten Gruppe doch stets bewussten Ansätzen unterworfen, schälen sich diese Konzepte nun in den Coverversionen wieder ab, das Fruchtfleisch wird freigelegt, saftig, frisch und voller Farbe.
Manche Stücke erfahren in dieser Bearbeitung auch gänzlich neue Gesichter, entfalten sich aufgrund veränderter Produktionsbedingungen anders – oder werden ihrer Grundidee gar gerechter. Wenn etwa die Family*5 als Experten für Northern Soul »In diesem Sinne« spielen, erfrischt das auch die Lesart des Originals. Und es zeigt, wenn Naked Lunch mit »Bis 9 bist du O.K.« zum ersten Mal in ihrer Karriere auf Deutsch singen, ein anderes Gesicht der beteiligten Künstler. Entgrenzen sich dadurch die Songs ihrer eigenen Zeitlichkeit, deckt sich dieser Effekt mit Spilkers Verhältnis zum eigenen Werk: „Durch den im Zuge der Zusammenstellung unternommenen Rückblick haben wir auch bemerkt, dass uns alle Sterne-Stücke noch immer gleich nah sind.“ Versöhnung ist also gar nicht nötig, vielmehr geht es um ein Dankeschön an all die Menschen, die die Band nun schon so lange begleiten. Kein Jubiläum also, eher ein Einblick zum prominenten Datum, mehr ein Feiern von Musik als die eigene Historisierung.
Der Imperativ im Titel lässt sich also ganz unterschiedlich lesen, könnte eine schnippische Aufforderung sein: Macht das erstmal besser, was wir in den letzten 25 Jahren erschaffen haben! Oder aber, und so leuchten doch die Sterne, das entspricht ihrem Wesen doch viel deutlicher: Nehmt unser Zeug und macht etwas daraus, das noch besser ist. Und das ist ein tolles Geschenk, das man sich, den eingeladenen Künstlerinnen und nicht zuletzt den Hörern machen kann, handelt es sich doch letztlich um eine demütige Verneigung vor einer Kunstform, die in Deutschland seit 25 Jahren auch von den Sternen geprägt wird. Wobei – und das überspielt sich auch auf die Coverversionen – man immer meint, diese Band komme doch gerade eben erst um die Ecke.
Neben den Coverversionen, die ja eigentlich alle die Zeitlosigkeit der Sterne zelebrieren, findet sich auf der in jeglicher Hinsicht hochwertigen LP-Box dann noch etwas, das wohl doch als Relikt bezeichnet werden kann: Zwei Demos der Sterne, »Kleine Schritte Stolpern« und »Sturm über der Hallig«, zeigen auf 7-Inch-Vinyl eine frühe Version der Band, ganz im Charme ihrer hanseatischen Jugendlichkeit – Erobique und Pollyester markieren auf einer ebenfalls beiliegenden Disco-12-Inch (2016) das andere Ende des Zeitstrahls. So werden die Beigaben plötzlich zur Klammer eines kleinen Universums, in dem sich aufzeigt, dass Musik am schönsten ist, wenn sie nach 25 Jahren Bandgeschichte noch immer zwischen lustvoller Virtuosität und dem Charme des Dilettantismus zu pendeln vermag.
Spilker dort auf »Sturm über der Hallig« (live): „Okay, ich werde versuchen so zu singen wie Peter Hein.“ Das ist es. Hier bereits finden wir angelegt, was die Sterne bis heute beleuchten: Die Geschichte der Universal Tellerwäscher …
—Hendrik Otremba
Liebe Kölner,
ihr müsst jetzt ganz stark sein und möglicherweise sogar in Betracht ziehen die schöne Stadt am Rhein zu verlassen, um ein Sterne Konzert zu sehen. Die positive Seite dabei: Man könnte einmal andere Städte kennen lernen. Hannover zum Beispiel, Bremen, Stuttgart oder Heidelberg! Das sind alles Optionen die euch offen stehen. Und falls es euch tröstet: Wir müssen auch dort hin.
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